Pioneer 11
1973 gestartete Raumsonde der NASA
1. September 1978
Pioneer 11 fliegt als erste Raumsonde am Saturn vorbei und entdeckt dabei einen neuen Saturnmond.
Pioneer 11 ist eine US-amerikanische Raumsonde der Pioneer-Reihe, die am 6. April 1973 vom Launch Complex 36 auf Cape Canaveral an Bord einer Trägerrakete vom Typ Atlas-Centaur gestartet wurde.
Die 259 kg schwere Sonde hatte die Aufgabe, die Planeten Jupiter und Saturn zu erforschen. Der letzte Kontakt konnte im November 1995 hergestellt werden.

Genau ein Jahr nach dem Start der Schwestersonde Pioneer 10 sollte auch Pioneer 11 den Vorstoß in das äußere Sonnensystem wagen. Der Missionsbeginn wurde um ein Startfenster zum Jupiter gegenüber Pioneer 10 verzögert, da man befürchtete, der Asteroidengürtel könnte so dicht sein, dass er für eine Raumsonde unpassierbar wäre. Da dies nicht der Fall war, konnte Pioneer 11 wie erhofft starten. Sofern die Sonde nach dem Vorbeiflug am Jupiter noch funktionsfähig wäre, sollte sie den zweiten Riesenplaneten Saturn ansteuern.
Wie auch bei Pioneer 10 befindet sich an Bord von Pioneer 11 eine Pioneer-Plakette, die eine Botschaft der Menschheit an etwaige außerirdische Lebewesen enthält.
Flugdaten
Startdatum: 06. April 1973
Startplatz: Cape Canaveral
Trägerrakete: Atlas Centaur SLV-3D
Masse: 259 kg
Bahndaten: Fluchtbahn aus dem Sonnensystem
Missionsende: 30. September 1995 (letzter Kontakt)
24. November 1995 (letzte Daten erhalten)

Eine seltene Konstellation der äußeren Planeten in den späten 1970er Jahren bot die Gelegenheit, diesen Teil des Sonnensystems relativ einfach zu erforschen, indem man mithilfe der Schwerkraft Raumsonden von einem Planeten zum nächsten schickte. Um dieses alle 175 Jahre stattfindende Ereignis auszunutzen, plante die NASA, zwei Voyager-Raumsonden an Jupiter und Saturn vorbeizufliegen, mit der Möglichkeit, sogar Uranus und Neptun zu erforschen.
Um sicherzustellen, dass die Raumsonden die Durchquerung des Asteroidengürtels und die starke Strahlungsumgebung des Jupiters überstehen, konstruierte und verwaltete das Ames Research Center der NASA im kalifornischen Silicon Valley zwei Pioneer-Raumsonden als Wegweiser. Pioneer 10 startete zuerst am 2. März 1972 und sein Zwilling Pioneer 11 am 5. April 1973. Pioneer 11 trug 12 wissenschaftliche Instrumente zur Erforschung von Jupiter und Saturn, ihrer Umgebungen und des interplanetaren Raums.