99 typisch Deutschland Kurzportraits

immer Mittwochs jeweils 3 Portraits


Folge 1 / 33

Konrad Adenauer

Der Politiker stellte von 1949 bis 1963 den ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland; von 1951 bis 1955 war er auch der erster Bundesminister des Auswärtigen. Er gehörte zu den Begründern der CDU, deren Partei­vorsitzender er von 1950 bis 1966 war. Konrad Adenauer trug während seiner Kanzlerschaft auf entscheidende Weise zur Wiedererlangung der Souveränität Westdeutschlands, zur Aussöhnung mit Frankreich und zum Ausbau der sozialen Marktwirtschaft durch Ludwig Erhard bei. Zugleich vollzog er im Zuge des Kalten Krieges mit nachhaltiger Wirkung die Verankerung der jungen Bundesrepublik im westlichen Wirtschafts- und Verteidigungsbündnis. 


Dem Blockdenken der Zeit verhaftet stellte Konrad Adenauer somit ungewollt auch die Weichen für die Aufrechterhaltung und Vertiefung der Spaltung Deutschlands in den folgenden Jahrzehnten...

Bobby Car

Es wird seit 1972 von der BIG-Spielwarenfabrik in Deutschland produziert und gilt mit 20 Millionen verkauften Exemplaren als das meistverkaufte Kinderfahrzeug der Welt.

Im Jahr 1956 übernahm der Elektronik-Ingenieur Ernst A. Bettag die Blechspielzeugfabrik seines Schwiegervaters in Fürth und baute diese von Metallspielzeug- zur Kunststoffproduktion um. Zusammen mit dem Holzbildhauer Christian Bayer modellierte Bettag seinen Traum: Ein Auto für Kleinkinder, für mehr Bewegungsfreiheit früh im Leben. Der Prototyp entsprach mit geschwungenen Formen, Kulleraugen als Scheinwerfern, großem weißem Lenkrad und rotem Chassis bereits weitestgehend dem heutigen Klassiker, jedoch war Bettag anfangs von dem Design nicht angetan und betitelte den Prototyp als "hässliches Entlein", der sich nichtsdestotrotz zum wirtschaftlich sehr erfolgreichen Bobby-Car entwickelte.

1972 wurde das Bobby-Car erstmals auf der Nürnberger Spielwarenmesse der Öffentlichkeit präsentiert. Der Name ist, laut Geschäftsführer Thomas Röttenbacher, einfach der Zeit geschuldet, in der Anglizismen für Produkte beliebt waren. Bobby sei einfach griffig gewesen und habe eine schöne Alliteration mit dem Herstellernamen Big ergeben.

Berlin Marathon

Der Beginn der großen Laufveranstaltungen war der 8. November 1964 in West-Berlin. An diesem Tag fand der erste Berliner Crosslauf am Teufelsberg mit über 700 Teilnehmern statt. Eine Gruppe um Horst Milde organisierte diesen Lauf, nachdem sie von einem Rennen in Le Mans inspiriert worden waren. In den folgenden Jahren entwickelte sich der SCC-Cross am Teufelsberg zu einer festen Institution in der Berliner Sportszene.

Zehn Jahre später fand 1974 der 1. Berliner Volksmarathon statt. Inspiriert wurde Horst Milde von einem Marathon, der am 14. Oktober 1973 mit Start und Ziel am Mommsenstadion mit 92 Teilnehmern vom Berliner Leichtathletik-Verband ausgerichtet worden war. Überzeugt davon, dass unter den Volksläufern an einem Lauf über diese Distanz ein weitaus größeres Interesse besteht, organisierte Milde im Jahr darauf einen Marathon auf derselben Strecke. Von den 286 angemeldeten Läufern erreichten 244 das Ziel.

Der aktuelle Modus des Berlin-Marathons ist eine Zweitages-Veranstaltung (Samstag/Sonntag). Neben dem Hauptlauf am Sonntag über 42,195 km (inkl. Rollstuhlfahrer und Handbiker) gibt es am Samstag einen Mini-Marathon für Schüler über die letzten 4,2195 km der Originalstrecke sowie einen Marathon für Inlineskater.


Folge 2 am 20.08.