Steven Spielberg
Steven Spielberg wurde am 18. Dezember 1946, als Sohn jüdischer Eltern, in Cincinnati, Ohio geboren.
Der US-amerikanische Regisseur, Produzent und Autor hatte wie kaum ein anderer Einfluss auf den internationalen Film. Viele Male war er an den wirtschaftlich erfolgreichsten Produktionen der Filmgeschichte beteiligt, wie etwa mit "E.T. - Der Außerirdische" (1982), "Zurück in die Zukunft" (1985) oder "Indiana Jones" (1981). 1994 erhielt Steven Spielberg für den Holocaust-Film "Schindlers Liste" erstmals den "Oscar" für den besten Film.
Der Großteil der Einspielergebnisse kam der Shoah-Stiftung zur Dokumentation des Völkermordes an den Juden zu. Spielbergs Kriegsdrama "Der Soldat James Ryan" (1999) wurde unter anderem für die Regie mit fünf "Oscars" ausgezeichnet. Zu seinen erfolgreichsten Filmen zählen weiter "Jurassic Park" (1993), "A.I. - Künstliche Intelligenz" (2001), "Catch Me If You Can" (2002) und "München" (2005).

Als die Eltern 1963 nach Scottsdale, Arizona zogen, bekam er seine erste Filmkamera geschenkt und zahlreiche Amateurfilme entstanden. Regelmäßig wurden die neuesten Arbeiten des jungen Spielberg mit großem Erfolg Freunden und der Familie vorgeführt. So stand sein Berufswunsch nach Abschluss der High School schon fest. Er studierte Filmwissenschaften an der California State University in Long Beach. Während dieser Zeit folgte Spielberg dem Aufruf, für das Studium einen experimentellen Kurzfilm herzustellen. Es entstand der 20 Minuten Streifen "Amblin", der beim Filmfestival in Atlanta zur Aufführung kam. Die Kritiken waren überwältigend und hatten zur Folge, dass Spielberg von Hollywood entdeckt wurde.
Das Ergebnis war, dass er mit nur 22 Jahren, als jüngster Regisseur unter Vertrag genommen wurde. Mit Spielberg entstanden nun zahlreiche TV-Produktionen wie "Colombo" oder "Dr. med. Marcus Welby", bei denen er Regie führte. Seine erste Kino-Produktion hatte er 1974 mit "Sugarland Express", bei der er auch als Co-Autor fungierte. Trotz der geringen Mittel, die für die Produktion bereitgestellt wurden, war der Steifen ein riesiger Erfolg und Spielberg konnte sich in seiner Position behaupten. 1975 gelang ihm der erste internationale Durchbruch. Unter Spielbergs Regie entstand der Thriller "Der weiße Hai". Damit sorge er nicht nur für leere Strände, sondern auch für volle Kino-Kassen. Der Film löste eine wahre Hai-Hysterie aus, und ebenso erfolgreich wie der Film wurden Merchandising-Artikel verkauft.
Damit zeigte er nicht nur sein Gespür zum Filmemachen, sondern auch sein Trendgefühl für Themen. Mit Harrison Ford in der Hauptrolle entstand 1981 die erste Produktion des Kinomehrteilers "Indiana Jones - Jäger des verlorenen Schatzes". 1983 folgte "Indiana Jones und der Tempel des Todes" mit Dan Aykroyd und 1988 "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" mit Sean Connery.
Im Jahr 1982 entstand "E.T. - Der Außerirdische". Nun brach Spielberg alle Kassen-Rekorde der USA und löste eine "Alien-Manie" aus. Kaum ein Kind, das sich nun nicht mehr den Besuch fremder Wesen wünschte. Das Werk wurde international zum erfolgreichsten Film des Jahres und machte Steven Spielberg endgültig zum Super-Star hinter den Kulissen. 1984 gründete Spielberg die Filmgesellschaft Amblin Entertainment, die nach seinem ersten Kurzfilm benannt wurde. Mit ihr produzierte er zahlreiche weitere Erfolgsfilme wie "Zurück in die Zukunft", "Feivel - der Mauswanderer" oder "Casper". 1985 heiratete er die Schauspielerin Amy Irving. Diese Ehe blieb jedoch kinderlos und wurde 1989 wieder geschieden. Mit seiner zweiten Frau Kate Capshaw, die er 1991 heiratete, hat er fünf leibliche und zwei adoptierte Kinder. 1993 traf er abermals den Zeitgeist ins Schwarze, dieses Mal mit Dinosauriern, und weckte mit "Jurassic Park" in Jung und Alt den Wunsch, den Riesen aus vergangenen Zeiten zu begegnen. Internationales Aufsehen erregte er im selben Jahr mit der Verfilmung des Lebens von Oskar Schindler in "Schindlers Liste" mit Liam Neeson in der Hauptrolle. Der Film über die Verfolgung der Juden zur Zeit des Dritten Reiches wurde der erfolgreichste Film des Jahres und als bester Film mit sieben "Oscars" sowie dem "Golden Globe Award" ausgezeichnet.
Im Jahr 1994 gründete Spielberg zusammen mit Jeffrey Katzenberg und David Geffen die Dream Works Studios in Hollywood, die heute zu den erfolgreichsten Filmgesellschaften der USA zählt. Mit Dream Works entstanden Werke wie das Sklaven-Drama "Amistad" (1997) mit Anthony Hopkins und 1998 "Der Soldat James Ryan" mit Tom Hanks. Nach "A.I. - Künstliche Intelligenz" aus dem Jahr 2002 mit Haley Joel Osment und der Agentenkomödie "Austin Powers in Goldständer" verfilmte Spielberg 2002 die Tragikkomödie "Catch Me If You Can" mit Tom Hanks und Leonardo DiCaprio: Der Film hat das Leben des legendären Hochstaplers und kreativen Betrügers Frank William Abagnale Jr. zum Gegenstand. Am 5. September 2004 wurde Steven Spielberg von Frankreichs Präsident Jacques Chirac zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Er erhielt die höchste Auszeichnung Frankreichs für seine Verdienste im Kampf gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Im Besonderen wurde sein Film "Schindlers Liste" hervorgehoben.
Im Oktober 2004 kam Spielbergs Produktion "Terminal" mit Tom Hanks in der Hauptrolle in die Kinos. Der Film hat die bizarre Geschichte des Iraners Merhan Karimi Nasseri zum Gegenstand, der aus seiner Heimat floh und nach erfolgloser Asyl-Suche auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle am 26. August 1988 seiner Papiere beraubt wurde. Ohne Papiere durfte er den Flughafen nicht verlassen und so lebt er seither in Terminal 1. Mitte Oktober 2005 kündigte Clint Eastwood an, in Zusammenarbeit mit Spielbergs Filmproduktion "DreamWorks" eine zweifache Verfilmung des Kriegsgeschehens auf der Pazifikinsel Iwo Jima vorzubereiten, deren Eroberung durch US-amerikanische Truppen im Februar 1945 den Zweiten Weltkrieg entscheidend beeinflusste. "Flags of our fathers" und "Lamps before the wind", die respektive eine amerikanische und eine japanische Version der Ereignisse anbieten, sollten im Herbst 2006 in die amerikanischen Kinos kommen.
Mit "München" aus dem Jahr 2006 nahm sich Spielberg der Aufgabe an, die Geschehnisse des 5. Septembers 1972 zu rekonstruieren, an dem palästinensische Guerillas der Gruppe "Schwarzer September" in München die israelische Olympiamannschaft überfielen und ein Blutbad anrichteten.