Meister hinter Mauern: Hamburgs Knast-Kicker

Eintracht Fuhlsbüttel

 Die JVA Fuhlsbüttel besitzt mit Eintracht Fuhlsbüttel einen eigenen Sportverein, welcher in einigen Sportarten im geregelten Ligabetrieb antritt.

Die Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel, umgangssprachlich Santa Fu genannt, ist eine Justizvollzugsanstalt, die ursprünglich in Hamburg-Fuhlsbüttel, nach Grenzverschiebungen heute in Hamburg-Ohlsdorf gelegen ist. Sie ist als reine Männeranstalt zuständig für den geschlossenen Strafvollzug und Sicherungsverwahrung. Die Abschiebehaft wurde von der JVA Fuhlsbüttel in die JVA Billwerder verlagert; mittlerweile wird diese dort nicht mehr vollstreckt.



Eintracht Fuhlsbüttel ist vollwertiges Mitglied im HFV und nimmt seit der Saison 1976/77 am Spielbetrieb in Hamburgs unterster Spielklasse teil (damals Kreisliga, heute Kreisklasse B). Da die Insassen das Gelände nicht verlassen dürfen, trägt die Eintracht nur Heimspiele aus und ist somit nicht aufstiegsberechtigt.

Bis Ende der Saison 2007/08 wurden die Paarungen von Eintracht Fuhlsbüttel aus diesem Grund sowohl für die Fuhlsbüttler als auch für deren Gegner nach dem letzten Spieltag annulliert und die Tabellenplatzierungen in einer sogenannten "bereinigten Tabelle" ermittelt. Dadurch entstand die Konstellation, dass Staffelkontrahenten nicht zu den Spielen erschienen sind, da die Spiele gegen Fuhlsbüttel am Ende der Saison ohnehin aus der Wertung genommen wurden. 



Seit 2008/09 werden die Spiele von Eintracht Fuhlsbüttel generell gewertet; das Aufstiegsrecht bleibt ihnen aufgrund ihres dauernden Heimvorteils jedoch weiterhin verwehrt.

Im Hamburger Fußball nennt man die Spieler von Eintracht Fuhlsbüttel aufgrund ihres kriminellen Hintergrundes oft auch die "Schweren Jungs", obwohl die Mannschaft dafür bekannt ist, sehr fair zu spielen. Die Insassen der JVA stellen zudem Trikots der Eintracht her, die im "Santa-Fu-Shop" verkauft werden.


nächste Folge Knast am 26.08.