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XMAUS History
Rotunde (Wien)
ehemalige Ausstellungs- und Mehrzweckhalle in Wien, Österreich
Das Gebäude fiel 1937 einem Großbrand zum Opfer.

Die Rotunde in Wien war ein von Carl Freiherr von Hasenauer entworfener Kuppelbau, der anlässlich der Weltausstellung 1873 im Wiener Prater auf dem vormaligen Parkgelände errichtet wurde. Sie war zu ihrer Zeit die mit Abstand größte Kuppel der Welt (Durchmesser 108 m). Die Rotunde überbot dabei das von 118–125 n. Chr. erbaute Pantheon in Rom (Durchmesser 43,4 m); übertroffen wurde sie erst 1957 durch eine Messehalle in Belgrad (Durchmesser 109 m).
Schon lange galt das Gebäude als brandtechnisch riskant, wie man aus den Anweisungen der jeweiligen Brandsicherheitswachen während der verschiedenen Veranstaltungen entnehmen kann.
Das Hauptgebäude geriet am 17. September 1937 in Brand. Gemeldet wurde er unabhängig über zwei Brandmelder von verschiedenen Standorten um 12:36 Uhr.
Während das Feuer von außen nicht als Großbrand wahrnehmbar war, breitete es sich in den Hohlräumen zwischen Stuckatur und äußerer Blechverkleidung schnell aus. Ausgegangen war es von einer der tragenden Kuppelsäulen. Die ersten Löschmannschaften erreichten um 12:55 Uhr den Brandort, der nur über eine Stiege in einer Höhe von 15 bis 18 m erreichbar war.

Die mit Blech verkleideten Dachteile verhinderten, dass Löschwasser in ausreichender Menge zu den brennenden Holzteilen gelangte. So brannte die Kuppel, in der 400 t Holz verbaut waren, rasch ab. Um 13:30 mussten die Löschmannschaften auf Befehl von Branddirektor König den Rückzug antreten, da Einsturzgefahr bestand.
Tatsächlich stürzte die Kuppel drei Minuten später ein und drückte die Flammen in die seitlichen Gebäude. Die Feuerwehr konnte ab diesem Zeitpunkt ihre Löscharbeiten nur noch von außen durchführen, da ein Betreten der Gebäude nicht mehr möglich war. Bis zum Abend brannte auch der letzte Eckturm nieder.
Außerdem mussten auch Sekundärbrände, die durch den Funkenflug entstanden, gelöscht werden, denn auch ein Lagerhaus sowie die Dächer einiger Wohnhäuser und der Übungsturm der eigenen Feuerwache im Prater gerieten in Brand.
Zur Unterstützung der Feuerwehr wurden nicht nur dienstfreie Mannschaften einberufen, sondern auch Soldaten des Infanterieregiments 5 angefordert. Brandwachen versahen bis zum 18. September ihren Dienst, erst am 22. September begannen die Aufräumungsarbeiten.