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Unglück am Mount Everest (1996)
Beim Unglück am Mount Everest wurden am 10. und 11. Mai 1996 mehr als 30 Bergsteiger bei dem Versuch, den Gipfel des Mount Everest zu erreichen, von einem Wetterumschwung überrascht.
Gründe für das Unglück gibt es mehrere. Die wichtigsten sind die Unerfahrenheit vieler Gipfelaspirant, nicht eingehaltene Umkehrzeitpunkte und ein unvorhergesehener Wetterumschwung. Am stärksten betroffen ist die Expedition des neuseeländischen Unternehmens "Adventure Consultants".

Fünf Bergsteiger auf der Südseite und drei auf der Nordseite des Berges kamen dabei ums Leben. Obwohl es immer wieder zu Todesfällen bei der Besteigung des Mount Everest kommt, fanden die Ereignisse 1996 weltweite Medienbeachtung, da einerseits mehrere erfahrene Bergführer kommerzieller Expeditionen unter den Opfern waren und andererseits einige der Überlebenden in der Folgezeit ihre Erlebnisse veröffentlichten.
Bekannt wurden vor allem die Berichte des US-amerikanischen Journalisten Jon Krakauer, des britischen Regisseurs Matt Dickinson sowie des kasachischen Bergführers Anatoli Bukrejew. Angesichts der hohen Opferzahl an einem einzigen Tag wurden nach dem Unglück insbesondere die Vorgehensweisen von kommerziell operierenden Organisationen am Mount Everest in Frage gestellt.
Am 10. Mai war eine große Anzahl an Bergsteigern auf der Gipfeletappe unterwegs. Zusätzlich hatten die Mitglieder der kommerziellen Expeditionen die Anweisung, zusammenzubleiben. Hierdurch war eine große Gruppe mit relativ geringen Abständen unterwegs, was Staus an den Schlüsselstellen, vor allem am Hillary Step, verursachte. Das verzögerte den Aufstieg der meisten Bergsteiger so weit, dass viele von ihnen erst nach der üblichen Umkehrzeit von 14 Uhr den Gipfel erreichten. Damit wurde die Zeit zum Abstieg im Tageslicht knapp, ebenso reichten die Sauerstoffvorräte einiger Bergsteiger nicht mehr aus.
Seit den 1980er Jahren wurde die Besteigung des höchsten Punktes der Erde immer attraktiver. Um diese Besteigung auch weniger geübten Bergsteigern zu ermöglichen, gründeten erfahrene Bergführer kommerziell operierende Organisationen.