France Cars

Youngtimer ● Oldtimer ● Klassiker

Renault 5

1. Generation  1972 - 1984 

Der kleine Freund: Mit dem pfiffigen R 5 gelang Renault ein Riesenerfolg im Kleinwagensegment

In zwei Fahrzeuggenerationen wurden über neun Millionen R5 verkauft, womit der Wagen den etwa sieben Jahre länger hergestellten Renault 4 übertraf; über 5,5 Millionen R5 trug die erste Generation dazu bei.


 Am Anfang der Geschichte des kleinen Freunds steht die Idee, "bewusst ein kleines Auto zu bauen, nicht die Verkleinerung eines großen", wie der damalige Chefdesigner Renaults es Jahre später einmal formulierte, "ein Auto für die Stadt ebenso wie für die Reise. Ein Auto schließlich, das in der Lage ist, soziale Grenzen zu überschreiten", so Michel Boué weiter. Das klassenlose Automobil ist zu dem Zeitpunkt längst nichts Neues mehr und sein schillerndster Vertreter zweifellos der Mini, der selbst die standesbewusste britische Gesellschaft im Sturm erobert hat.

Franzosen hingegen betrachten Autos eher als Werkzeuge denn Statussymbole. Das zeigt sich schon an der Art des Einparkens, bei der zu kleine Lücken per Vollkontakt auf die erforderliche Länge gebracht werden. Was nur funktioniert, weil es jeder so macht und deshalb auch keiner einen Gang einlegt oder die Handbremse anzieht. Boué veredelt diese Tatsache zur Tugend und verpasst dem R5 als einem der ersten Autos überhaupt großflächige, unlackierte Kunststoff-Stoßfänger, die derlei Rempeleien gelassen wegstecken. Der Kontrast zu den poppigen Farben im Zeitgeist der Siebziger erheben die betongrauen Fiberglas-Prallkörper zum Design-Element.

Eine große Heckklappe mit tiefer Ladekante ist dank des R4 obligat, daneben spendiert der große Bruder auch seine bewährte und äußerst robuste Technik. Das Innere des nur etwa 3,5 Meter kurzen Autos ist von bestechender Schlichtheit, selbst der Rauch französischer Gauloises gleitet an Blech und Kunstleder haltlos ab.

Präsentiert auf dem Genfer Salon 1972, legt der R5 einen Kavalierstart bei den Verkaufszahlen hin – zusätzlich befeuert durch den Schock der ersten Ölkrise. Fast scheint er wie eine blitzschnelle Antwort auf das Schwarzbuch Grenzen des Wachstums, das der Club of Rome im selben Jahr veröffentlicht: Nur knapp sechs Liter nippt er vom teuren Normalbenzin auf 100 Kilometern.

Der Motor war längs hinter der Vorderachse eingebaut, das Getriebe davor. Zunächst wurde der R5 mit dem 0,8-l-Motor des R4 ausgestattet. Dieser leistet 25 kW (34 PS), wurde jedoch nur in Frankreich verwendet. In Deutschland wurde als Basismotorisierung ein Motor mit 845 cm³ Hubraum und einer Leistung von 26 kW (36 PS) eingeführt. Weiterhin gab es das Modell TL mit einem 1,0-l-Motor, der auf dem des ehemaligen R8 basierte und im R5 32 kW (44 PS) leistete. Hier umfasste die Ausstattung auch Elektrolüfter und Drehstromlichtmaschine (480 W). In Deutschland kostete diese Version bei der Einführung weniger als 6.900 DM

nächste Folge am 04.07.