
Al Capones
Series 341 A-Town Sedan

Gangsterboss Al Capone war in den Zwanzigerjahren ein gefürchteter Mann. Doch er hatte auch viele Feinde. Also ließ er 1928 einen Cadillac Sedan mit allerlei "Extras" ausrüsten. Zuerst ließ er ihn genauso lackieren wie die Polizeiautos Chicagos. Dann installierte er einen Empfänger für den Polizeifunk und eine Sirene.
Die Scheiben ersetzte er durch daumendickes Panzerglas und verstärkte die Karosserie mit 1,4 Tonnen Stahl. Unter den hinteren Fenstern ließ er Löcher einarbeiten - um dadurch auf Verfolger schießen zu können. Der Mafiaboss hatte allerdings nur kurz Spaß an seinem Auto. 1929 wurde Capone zum ersten Mal verhaftet, 1931 wanderte er für elf Jahre ins Gefängnis. Sein Cadillac landete bei Franklin D. Roosevelt. Nach den Angriffen der Japaner auf Pearl Harbor brauchte der damalige US-Präsident ein sicheres Auto. Sein Kommentar: "Ich hoffe, Mr. Capone stört es nicht."
2012 verkaufte ein Auktionshaus den Cadillac mit acht Zylindern und 90 PS für 341 000 Dollar (323 000 Euro).
In der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg präsentierte Cadillac vor allem außergewöhnliche Konstruktionen. Dazu gehören der erste in Großserie produzierte V8-Ottomotor (ab 1914) und eine Reihe von Oberklassefahrzeugen mit Sechzehnzylinder-Ottomotoren, die in den 1930er-Jahren entstanden.

Der Mafioso Al Capone alias "Scarface" war ein Gangster-Popstar des 20 Jahrhunderts. Mit Alkoholschmuggel machte er Millionen, hunderte Menschen hat er auf dem Gewissen. Doch war es Steuerhinterziehung, die ihn hinter Gitter brachte.
Als Häftling Nummer 85 im Hochsicherheitstrakt in Alcatraz bekommt er alle Härten zu spüren. Als er 1939 wegen guter Führung entlassen wird, ist er bereits körperlich schwer angeschlagen wegen einer Syphilis, die er sich vor Jahren zuzog. Nach einem Schlaganfall stirbt Al Capone am 25. Januar 1947 auf seinem Anwesen in Florida im Alter von 48 Jahren.
Bis heute ist Al Capone das Symbol für das Organisierte Verbrechen. Geschürt wurde sein Mythos durch zahllose Gangsterfilme. Popstars und Rapper widmeten ihm Lieder, sogar in "Tim-und-Struppi"-Comics taucht er auf. Zuletzt erinnerte man sich an ihn, als die Panama Papers über dubiose Briefkastenfirmen für Schlagzeilen sorgten. Das Prinzip der versteckten Geldwäsche, sagen manche, habe Al Capone erst erfunden.